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SDAJ Aktion gegen Rheinmetall

Demonstranten mit SDAJ-Fahnen.

Bundesregierung war so lächerlich

SDAJ enttarnte den Rüstungsdeal mit Rheinmetall

Bravo! Ganz in der demaskierenden Tradition des KPD-Agitationstheaters von Wolfgang Langhoff, Düsseldorfer Regisseur bei «Nordwest ran», zelebrierte die SDAJ Rheinland-Westfalen einen gelungenen schauspielerischen Angriff auf die Rüstungsschmiede «Rheinmetall», die sich in täuschender Absicht mit der Zusatzbezeichnung «Defence» schmückt.

Die Machenschaften eines der größten deutschen Rüstungskonzerne wurden zunächst in einer Verkaufsshow aufgedeckt: Panzer werden an die Türkei verkauft. Für die Bundesregierung, mit eigenem Sprecher auf der Bühne vertreten, gab es keine Notwendigkeit, den Deal abzusegnen, denn Rüstungsexporte in NATO-Länder sind nicht zustimmungspflichtig. Zustimmung signalisierte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel für den Panzerverkauf nach Saudi-Arabien, da die Verträge in diesem Fall bereits durch die Vorgängerregierung abgeschlossen worden seien. Eine heuchlerische Begründung, denn ebenfalls zuvor abgeschlossene Rüstungsexporte nach Russland wurden storniert. Eine ganze Panzerfabrik ging mit Zustimmung aus Berlin nach Algerien. Die Rheinmetall-Manager und der Vertreter der Bundesregierung lagen sich angesichts dieser «Verteidigungsbemühungen» und Profiterwartungen nahezu in den Armen.

Die SDAJ informierte über ein Frohlocken von Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender von Rheinmetall: «Nie hatten wir bei Defence einen höheren Auftragsbestand.» Bereits im ersten Halbjahr 2016 lag der Umsatz bei 1,25 Milliarden Euro.

Nach der Demaskierung der Zusammenarbeit des militärisch-industriellen Komplexes stellte die SDAJ klare Forderungen auf:

  • Stopp aller deutschen Rüstungsvorhaben und –exporte
  • Geld für Bildung statt für Rüstung, Krieg und Militär
  • Konversion von Rheinmetall Defence in ausschließlich zivile Produktion

Der erste Auftritt war im historischen Düsseldorfer Kasernenviertel auf dem Graf-Adolf-Platz, der von 1933 bis 1945 Adolf-Hitler-Platz hieß. Als ein weiterer Spielplatz bietet sich in Zukunft der Rheinmetall-Platz 1 an. Diese Adresse des Rüstungskonzerns liegt nur rund vier Kilometer nördlich vom jetzigen Premierenplatz. Das Theaterpublikum dürfte am Rheinmetallplatz sogar mit «Polizeischutz» rechnen.

Die DKP Düsseldorf gratulierte herzlich zum Auftritt der SDAJ und regte an, das Agit-Prop-Stück unbedingt vielfach als Straßentheater einzusetzen. Eine erste Anforderung kam bereits aus Gerresheim.

Text: Uwe Koopmann
Foto: Bettina Ohnesorge