Düsseldorf

Dügida schrumpft weiter

Ge­richt ga­ran­tier­te die län­ge­re Marsch­strecke

 Demonstranten mit leuchtender Schrift: »Stopp Nazis«, Polizist.

Düsseldorf, 19.01.2015 | Die Düs­sel­dor­fer Dü­gi­da-Be­we­gung, die ih­ren Ur­sprung in den bun­des­wei­ten Pe­gi­da-Auf­mär­schen hat, schrumpft wei­ter. Nur noch 150 aus­ge­wie­se­ne Rech­te ver­sam­mel­ten sich in der Nä­he des Haupt­bahn­ho­fes. Die vier Ge­gen­kund­ge­bun­gen hat­ten et­wa 1500 Teil­neh­mer. Neo­na­zis aus Dort­mund, die zu­vor in Düs­sel­dorf da­bei wa­ren, hat­ten sich am Mon­tag auf Duis­burg ori­en­tiert.

Ins Gerede kam erneut die Düsseldorfer Justiz. Die Polizei hatte den beantragten Streckenverlauf für die Dügida-Demonstration deutlich verkürzt. Die 18. Kammer des Verwaltungsgerichts (VerwG) erlaubte jedoch in einem Eilverfahren den von Melanie Dittmer und ihrem Haufen angestrebten längeren Weg mit einer Zwischenkundgebung. Das Gericht ging davon aus, dass es keine Beeinträchtigungen der Geschäftsinteressen, des Nahverkehrs oder durch Gegendemonstranten geben werde. Unmittelbar vor dem Auflauf hatte das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster die Rechtsauffassung der Düsseldorfer Richter bestätigt. Eine Woche zuvor hatte das Verwaltungsgericht Düsseldorf dem Oberbürgermeister Thomas Geisel verboten, gegen Dügida aufzurufen. Diese Verbot war anschließend vom OVG kassiert worden.

Es durfte gehetzt werden gegen »Burka-Tussis im Schwimmbad«, gegen »Asyl-Schmarotzer«, gegen Religionsfreiheit: »Der Islam in Deutschland muß verboten werden.« Für textunsichere Kantonisten wurden Handzettel mit dem Deutschand-Lied verteilt.

Text: Uwe Koopmann
Foto: Gisela Blomberg


Düsseldorf, 19.01.2015 Protest gegen Dügida – Fotogalerie von Gisela Blomberg