Bayer bohrt wieder – diesmal unter dem Rhein

CO-Leitung auf Rasen.Pressemitteilung

CO-Skandal soll weiter gehen

4. März 2016 | Gestern wurde im Leverkusener Bayer-Werk unter lautstarker Blaskapellenbegleitung mit dem Bau einer neuen Rhein-Unterquerung für Versorgungsleitungen begonnen. In diesem Tunnel-Düker soll neben anderen explosiven und nicht explosiven Medien auch das hochgiftige Kohlenmonoxid (CO) geschickt werden. Die dafür verwendeten Rohre sollen nur in dem Düker-Bereich – etwa 500 Meter von insgesamt 10.500 Metern bis Dormagen – erneuert werden. Der größere Teil der Uralt-Leitung soll trotz nachgewiesener Mängel weiter verwendet werden.

Das Verfahren soll stark vereinfacht ohne ordentliche Bürgerbeteiligung und ohne Umweltverträglichkeitsprüfung als Plangenehmigung abgehakt werden. Dagegen hat der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland durch den Landesverband NRW in einer umfangreichen Stellungnahme im August 2015 fristgerecht Einwendungen erhoben. Diese richten sich auch gegen das gewählte vereinfachte Verfahren, das wir insbesondere bezüglich der CO-Pipeline für rechtswidrig halten.

Nach einem im Oktober letzten Jahres ergangenen Urteil des Europäischen Gerichtshof sind die Beteiligungsrechte der Umweltverbände erheblich gestärkt und so tut sich die zuständige Genehmigungsbehörde, die Bezirksregierung Köln, offensichtlich schwer, das CO-Pipelineverfahren in diesem Bereich als Plan festzustellen. Eine Veröffentlichung zu einer solchen Entscheidung ist nicht zu finden. Das zeigt uns, dass es dort noch mächtig hakt. Der Start des Dükerbau sagt noch nichts zu einem eventuellen Betrieb der Leitungen in dem Düker. Der Betrieb wird in einem gesonderten Verfahren behandelt, in dem es nun gilt, weiter zu kämpfen gegen den unmoralischen und unnötigen Giftgastransport vorbei an und durch Wohngebiete.

Wir bleiben weiter dran!

Dieter Donner
Pressekoordinator der Stopp Bayer-CO-Pipeline Initiativen
Monheim, Hilden, Langenfeld, Erkrath, Ratingen, Solingen, Düsseldorf
Foto: Stopp-CO-Pipeline