Frauen

Internationaler Frauentag 2016 in Düsseldorf

Corrie Voigtmann vom Flüchtlingsrat Düsseldorf

Frauen. Flucht. Wege.

Zum Internationalen Frauentag wurde vom Oberbürgermeister und dem Büro für Gleichstellung von Mann und Frau eine 80-seitige Broschüre mit hunderten von Veranstaltungen unterschiedlicher Organisationen, Bündnissen, Büros zu diesem Anlass in Düsseldorf herausgegeben. Unmöglich alles zu besuchen!

Aber eine Veranstaltung stach – aufgrund der aktuellen Diskussionen um «Flüchtlinge» – heraus: die Veranstaltung der «Partei der Linken» in Kooperation mit dem «Düsseldorfer Aufklärungsdienst» unter der Losung «Frauen. Flucht. Wege.»

 Verschiedene Frauen erzählten von ihrer Flucht bis hierher, in der Hoffnung einfach endlich wieder Ruhe und Frieden zu finden. Es ging unter die Haut.

Da ist das Schicksal von Lea, die dem Konzentrationslager der Argentinischen Diktatur als eine der wenigen entkam und – obwohl sie mit Mann und Tochter seit Jahren in Düsseldorf wohnt – immer noch professionelle Hilfe braucht, um das Erlebte zu verarbeiten.

Nermin aus Syrien, die sich im siebten Monat Schwanger entschloss mit ihrem Mann und ersten Kind zu flüchten, nachdem mehrere Familienmitglieder ins Gefängnis verschleppt wurden. DerWeg über das Mittelmeer wurde ihnen erspart, aber in Deutschland kamen sie von einer Flüchtlingsunterkunft zur anderen, wo sie z.T. iunter unwürdigen Bedingungen lebten.

Rana, die sich gegen Religion und Burka entschied und ihr Land ohne ihrer Familie Bescheid geben zu können, verliess. Aber ihre Abkehr vom Glauben muss sie auch hier vor vielen Landsleuten geheim halten.

Rund 80 Zuhörer*innen – unter ihnen auch Jacques Tilly (Wagenbauer) und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, Elisabeth Wilfart, verfolgten muckmäuschen still und ergriffen den Erzählungen der Frauen. Zur musikalischen Auflockerung hat jede Frau ihre mit Bildern begleitete Musik mitgebracht.

Angelika Dlangamandla-Kraft (Fraktionsvorsitzende im Rat und Abgeordnete der BV10) und Anastasie Kordela von der Partei der Linken führten durch das Programm und der Verein Intermigras – Internationale Migrantinnen kümmerte sich um die Übersetzungen.

Text und Foto: I.Lang