Frauen

Wir wollen Frieden, Brot und Rosen – unbedingt

 Plakat: Frau mit Blumenstrauß und Kind. «8. März 1961Internationaler Frauentag», «Für Sozialismus und Frieden».

Der Internationale Frauentag

Am 8. März ist Internationaler
Frauentag!

Aber seit wann eigentlich? Im August 1910 in Kopenhagen schlugen Clara Zetkin und Käte Dunker auf einer internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen vor, einen Internationalen Kampftag der Frauen zu proklamieren. Die Idee kam aus den USA. Dort hatten Frauen der sozialistischen Partei Amerikas (SPA) 1908 ein Nationales Frauenkomitee gegründet. Sie beschlossen einen besonderen, internationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht zu initiieren. Dieser erste Frauentag in den USA am 28. Februar 1909 war ein großer Erfolg – auch weil sich viele bürgerliche Frauenrechtlerinnen den Forderungen nach dem Frauenwahlrecht anschlossen und gemeinsam mit den Sozialistinnen demonstrierten. Die Idee, diese Form des Protestes zu wiederholen, war schnell geboren – und so kam es dann auch 1910 im Februar zu gemeinsamen Demonstrationen in den USA und in Kanada für das Frauenwahlrecht.

Während die US-Amerikanerin May Wood-Simons die Idee zu einem solchen Tag nach Kopenhagen brachte, waren es die deutschen Sozialistinnen Clara Zetkin und Käte Dunker, die sich auf dem Treffen in Kopenhagen für den Frauentag einsetzten und den Beschluss forcierten. Der Beschluss in Kopenhagen lautete:

«Im Einvernehmen mit den klassenbewussten politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats in ihrem Lande veranstalten die sozialistischen Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag, der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient. Der Frauentag muss einen internationalen Charakter tragen und ist sorgfältig vorzubereiten.»

Natürlich wurde der Internationale Frauentag, nachdem zwei Weltkriege jede demokratische Entwicklung erstickt hatten, auch in Berlin begangen. Klar, in West- und Ostberlin sehr unterschiedlich. In der DDR mit großen Feiern in den Betrieben, Auszeichnungen und vielen Blumen für die Frauen. «Gleicher Lohn für gleiche Arbeit», eine Hauptforderung der Frauenbewegung, war in der DDR kein Thema mehr und für die Frauen selbstverständlich.

In Westberlin war man mit dem Internationalen Frauentag eher zögerlich – erst als DGB-Frauen zusammen mit dem Demokratischen Frauenbund und den Frauen von der SEW zusammen feierten und die Zeitschrift «Emma» 1983 ätzte: In Westberlin sei der Internationale Frauentag wohl durch den Demokratischen Frauenbund von der DDR gesteuert, setzte dann der DGB doch lieber auf eigene Veranstaltungen. … [ganzen Beitrag lesen]


Quelle: Berliner-Anstoß März/April
Plakat: Stiftung Haus der Geschichte
EB-Nr. 1996/09/0812
Foto: Thünker/Schaarschmidt