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100 Jahre nach der Gründung der KPD

KPD-Logo.

Referat von Georg Polikeit, gehalten am Samstag, 25.8.2018, auf einer gemeinsamen Veranstaltung der DKP-Kreise Wuppertal und Solingen unter der Bezeichnung «Bergische Kaffeetafel» im dortigen Naturfreundehaus mit ca. 45 Teilnehmern. Wir dokumentieren:

100 Jahre nach der Gründung der KPD

Die Überschrift über meinem Text heißt «100 Jahre nach der Gründung der KPD», nicht «!00 Jahre KPD». Das hat seinen Grund. Denn mein Text soll nicht zum x-ten Mal die historische Bedeutung der KPD-Gründung darstellen, wie es zu solchen Jahrestagen normalerweise üblich ist. Ich will mich mehr damit befassen, was 100 Jahre später davon geblieben und daraus geworden ist, und auch einige Punkte ansprechen, was wir vielleicht aus den 100 Jahren Geschichte lernen sollten.

Keine Massenversammlung

Zum Gründungsparteitag selbst will ich zunächst anmerken: Es war keine Massenversammlung, die da zum Jahreswechsel 1918/19 mitten in einer revolutionären Situation im Festsaal des Berliner Abgeordnetenhauses zur Gründung der KPD zusammenkam.

Laut dem Protokoll des Gründungsparteitags1 versammelten sich insgesamt 127 Teilnehmer aus 56 Orten. Das waren weniger, als heute zu einem DKP‑Parteitag zusammenkommen.

83 Teilnehmer aus 48 Orten gehörten zum Spartakusbund, drei waren vom Roten Soldatenbund, einer wurde als Vertreter der Jugend geführt. Und 29 gehörten zu den «Bremer Linksradikalen» und anderen Gruppen der «Internationalen Kommunisten Deutschlands», die sich während des Krieges unabhängig vom Spartakusbund formiert hatten.

Sieben Wochen vorher hatte mit dem Aufstand der Kieler Matrosen am 3. November die Novemberrevolution begonnen. Sie breitete sich in rasanter Geschwindigkeit auf ganz Deutschland aus. Große Antikriegsdemonstrationen und ein anhaltender Generalstreik in ganz Deutschland erreichten am 9. November den Sturz der Hohenzollernmonarchie und damit die Beendigung des blutigen ersten Weltkrieges. An vielen Orten entstanden Arbeiter- und Soldatenräte, die teilweise örtlich die Macht übernahmen.

Der neuernannte Reichskanzler Friedrich Ebert, ein rechter Sozialdemokrat, der als SPD‑Vorsitzender während des Krieges die «Vaterlandsverteidigung» befürwortet, also die imperialistische Kriegspolitik des deutschen Kaiserreichs mitgetragen hatte, bildete aus drei Mehrheitssozialdemokraten und drei Führern der 1917 gegründeten «Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei» (USPD) den «Rat der Volksbeauftragten». Philipp Scheidemann von der Mehrheits-SPD rief vom Balkon des Reichstags die «deutsche Republik» aus, Karl Liebknecht parallel dazu vom Balkon des Berliner Schlosses die «Freie sozialistische Republik». … [ganzen Text lesen]

KPD-Logo. Foto von R-41 - Eigenes Werk
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