Soziales

Jetzt schlägt’s 13! Täglich vor dem Kölner Rathaus.

OB Jürgen Roters kürzt. »Man kann es nicht jedem recht machen.«

Protest vor dem Kölner Rathaus mit Plakaten und Transparent: »Ohne ÜMI…«.

Am Montag, den 15. April, eilt OB Jürgen Roters pünkt­lich beim drei­zehn­ten Schlag – als wenn die Regie es so vor­ge­se­hen hätte – aus dem Renais­sance-Porti­kus des alten Rat­hau­ses und wird von den Akti­vis­ten von »UmFAIRteilen statt Kaputt­kür­zen« gestellt. Sie weisen auf seine Verant­wor­tung für die Kür­zun­gen im sozia­len und kul­tu­rel­len Bereich der Stadt Köln hin: Bürger­zent­ren, Kür­zun­gen bei Museen und beim Tanz, Über­mit­tags­be­treu­ung der Kinder, Mit­tag­es­sen, Ein­schu­lungs­hil­fen. Kür­zun­gen bei den Senio­ren, den Kosten für die Unter­kunft von SGB-II-Leis­tungs­emp­fän­gern, bei den Zeiten für Schwimm­vereine in den Bädern. Kürzun­gen bei den Trä­gern der Wohlfahrtspflege.

Täglich soll der riesige Gong vor dem Rathaus wum­mern, bis zum 30. April, wenn der Kür­zungs­haus­halt beschlos­sen werden soll.

Drei Stunden später folgt an diesem Montag­nach­mit­tag schon die nächste Aktion. Die Kölner Stadt­schul­pfleg­schaft hat zu einer Demons­tra­tion vor dem Rat­haus auf­ge­ru­fen. Anlass ist die Sitzung des Schul­aus­schus­ses. Die Eltern und Schüler wehren sich gegen die Spar­maß­nah­men im Bereich Ganz­tag (Offene Ganz­tags­schule – OGS), den Wegfall von Arbeits­gemein­schaf­ten, Haus­auf­ga­ben­be­treuung und Frei­zeit­an­ge­bo­ten für die Kinder. Durch die Decke­lung der Offe­nen Ganz­tags­plätze »werden etwa nur die Hälfte der Kinder, die im Schul­jahr 2013/14 einge­schult werden, die einen Ganz­tags­platz benö­tigen, auch einen erhalten. Die Eltern sind somit gezwun­gen ihre Berufs­tätig­keit (wieder) aufzu­geben. Unsere Kinder werden ausge­grenzt: Die einen sind drin, die anderen bleiben draußen.« Weniger Ganz­tag geht nicht!

Text und Foto: Klaus Stein


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