Frauen
Für die Rechte der Frauen
Für die Rechte der Frauen kämpfen heißt auch: Gegen den Krieg kämpfen!

Die Bundeswehr hat gerade das Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 11. 1. 2000 als 10jährigen Geburtstag gefeiert. Das Urteil stellte fest, das Frauen auch beim Militär beruflich gleichzustellen sind. Nun wissen wir, des es ca. 9 Prozent Soldatinnen, 17 000 Frauen, in der Bundeswehr gibt, davon befinden sich über 380 Frauen in Auslandseinsätzen.
Noch eine überschaubare Anzahl, die aber auf 15 Prozent erhöht werden soll. Eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr sieht es belegt, dass »die wachsende Zahl von Frauen bei den Streitkräften die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung fördert«. Darum also geht es und nicht etwa, wie uns weisgemacht werden soll, um die Gleichberechtigung der Frau. Grund genug auf jeden Fall, sich den Kampf der Frauen gegen Militarisierung und Krieg in Erinnerung zu rufen. Im August 1910 beschlossen ca. 100 Frauen aus 17 Nationen auf der zweiten internationalen Frauenkonferenz jährlich einen Frauentag zu veranstalten, der internationalen Charakter tragen sollte. Selbst in linken und sozialistischen Organisationen wurden damals »Frauenrechtelei« und »Extrawürste« von den Männern nicht gern gesehen, sie fürchteten bei manchen Forderungen »Reformistisches«.

Jetzt hat der Bundestag die weitere Kriegführung mit mehr SoldatInnen in Afghanistan beschlossen. Auch wenn Bertha von Suttner wohl Recht hat mit ihren Worten von 1914: »Es ist durchaus nicht richtig, (…) dass alle Frauen von Natur dem Kriege abhold sind (…)« sollte es uns nicht entmutigen. Nicht der Dienst an der Waffe schafft Gleichberechtigung, sondern der Kampf gegen Waffen, Krieg und Unterdrückung kann den Boden geben für ein gleichberechtigtes Leben.
Bettina Jürgensen
unsere zeit – Zeitung der DKP
5. März 2010