Jugend
Sternmarsch in Solingen
Probieren, was geht: Jugendpolitik oder …
Tatort: Sternmarsch der Schülerinnen und Schüler in Solingen am 29.05.2013
[update] Nein, kein Infostand von der DKP, auch keiner für die SDAJ, und für die BSV war kein Material da. In meinem Auto der fahrbare Infostand mit Material der DKP, der SDAJ, kommunisten.de, ein großes rotes Kissen.
Bericht | Rede der BSV Solingen | Rede der VVN-BdA
Ich parke in der Fußgängerzone, der Polizist passt aufs Auto auf – nach kurzem Gespräch. Ich gehe einkaufen, schwarze Schnecken und rote Kirschen (zur Auswahl), lege das rote Kissen auf den Infotisch des Bollerwagens und die Schnecken und Kirschen oben drauf. Mein Marktstand ist fertig, nur noch Aufkleber der SDAJ (rot, frech, radikal) und von kommunisten.de
In der Zwischenzeit kommt der erste Demo-Zug, ich schätze, es sind so um die 800 LehrerInnen und SchülerInnen »im Schlepptau« oder umgekehrt.
Mein Marktstand wird umlagert: Die Jugendlichen nehmen brav eine schwarze Schnecke oder eine rote Kirsche, den zum Kassenbon umfunktionierten Aufkleber von der SDAJ reißen sie mir aus den Händen. Dann kommen einige wieder und beschweren sich, dass die »Bons« ja gar nicht kleben … Da habe ich noch die roten von kommunisten.de. Die kleben und werden um so lieber genommen.
Der zweite Demozug ist ebenfalls angekommen. Ich treffe Bettina Jürgensen vom Runden Tisch in Kiel; sie wird später eine bemerkenswerte Rede im Auftrag des Runden Tischs in Kiel halten, der man durchaus anmerkt, dass dort sie und andere Kommunisten seit Jahren mitreden, mitlernen und mithandeln.
Lehrer und Schüler umringen mich. Ein Lehrer stellt fest, dass ich auch einen DKP-Aufkleber dabei habe. (Unten im Bollerwagen lag tatsächlich einer von der DKP Dresden gegen Nazis.) Wir sind uns mit den umstehenden Schülern schnell einig, dass dies ja ein Marktstand sei und nix aber auch gar nix mit Parteipolitik zu tun habe. Dass ich Kommunist bin, tut jetzt nichts zu Sache. Sage ich zwar, aber es ist auch nicht schlimm, dass sie es jetzt wissen. Auch der Lehrer stimmt dem zu. So bleibe ich mitten drin in der Kundgebung, während der Trupp der MLPD mit seinem richtungsweisenden Transparent unbeachtet am Rande stehen muss, hinter dem rot-weißen Flatterband, das die Schüler-Ordner gezogen haben und darauf aufpassen.
Wir hören Inge Krämer von der VVN, ohne sie sehen zu können wegen der vielen Regenschirme. Wir bekommen aber die Schweige-Minute sehr wohl mit, obwohl es die Atmosphäre »Schulhof hoch 6« kaum zulässt.
Nicht die Blackberry's Band spielt den Platz leer. Es ist der Regen, der die jungen Menschen, vorneweg viele Lehrer und später auch die Farbe von der durchgeführten Aktion vom Platz spült.
Ich trinke mit GenossInnen der DKP und der SDAJ noch gerne einen Kaffee zum Aufwärmen und fahre dann frohen Mutes nach Hause:
Da geht doch was!
Und keiner hat mich nach meinem Alter gefragt…
Klaus Weißmann
Fotos: BSV Solingen
- Grußwort von Bettina Jürgensen (pdf)
- Solingen – Jugend gegen Rassismus!
Bericht von Bettina Jürgensen auf kommunisten.de - Rede der Bezirksschülervertretung Solingen
- Rede der VVN-BdA
Wir dokumentieren die Rede von Nico Bischoff & Nuria Margarita Cafaro von der Bezirksschülervertretung Solingen zum Sternmarsch 29.05.2013
Liebe Schülerinnen und Schüler!
Liebe Lehrkräfte,
Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten!
Wir alle stehen noch unter dem Eindruck der faschistischen Terroranschläge des sogenannten »NSU«. Die Verhandlungen gegen die extrem rechten Terroristen laufen noch. Unlängst wurden in Norwegen über 70 Mitglieder der sozialdemokratischen Jugend von einem Rassisten nur für ihr Eintreten für Völkerfreundschaft hingerichtet. Die NPD, aber auch Hetzer wie die Rechtspopulisten von ProNRW vergiften unser politisches Klima. Und auch in unserer Stadt treiben Nazis ihr Unwesen – durch das massive, offene und demokratische Engagement vor allem des Bündnisses »Solingen ist bunt statt braun« steht ihnen zum Glück eine große Mehrheit entgegen.
Doch die demokratische, antifaschistische Bewegung war leider nicht immer so stark und öffentlich: Heute vor 20 Jahren, am 29.05.1993, war das Klima in unserer Stadt so vergiftet, so getränkt von Rassismus und Hass auf unsere Solinger Mitbürgerinnen und Mitbürger, dass fünf jungen Menschen das Leben durch den Brandanschlag genommen wurde. Dieser kaltblütige Mord war Ausdruck von tiefstem Antihumanismus und von Menschenverachtung.
Hassprediger schüren Rassismus, Angst und Hass, auch auf uns Solinger Schülerinnen und Schüler, sei es aufgrund von Hautfarbe, Religion oder politischen Weltanschauung. Sie fordern Abschiebungen, Selektion von Schülerinnen und Schülern nach Nationalität, sie wollen keine Schülervertretungen, als die Interessensvertretung von uns allen, und wollen, dass wir alle in einer Atmosphäre der Angst, des Hasses und der Menschenverachtung leben. Sie wollen uns entzweien und gegeneinander aufhetzen.
Diese Hetzer wollen ein ähnliches Klima schüren, wie das vor 20 Jahren.
Wir alle stehen heute hier, weil wir »Nein!« sagen.
Wir sagen Nein zu Ausländerhass, Rassismus und Faschismus!
Wir sagen aber vor allem Ja:
Wir sagen Ja zu Humanismus, Demokratie und Völkerfreundschaft!
Es ist toll, dass wir hier stehen! Es ist ein tolles Zeichen für ganz Deutschland und auch über unsere Grenzen hinweg, dass vor allem auch wir Jugendliche heute hier stehen. Unser Gedenken, unser Mahnen ist wichtig.
Und wir wissen auch: Notwendig sind demokratische Gegenaktionen, das aktive Vorgehen aller jungen Demokratinnen und Demokraten. Wir wollen ein buntes, ein demokratisches Solingen!
Die Kraft, die imstande ist, neofaschistischer Gefahr zu begegnen sind wir: Das sind wir Jugendliche, die zusammenstehen und eine Kultur der Völkerfreundschaft und des Friedens leben. Das sind wir Jugendliche, die nicht nur abstrakte demokratische Werte vermitteln, sondern sich täglich für Demokratie einsetzen, ob in der Schule, oder später im Betrieb oder der Universität.
Wir lassen uns nicht entzweien: Da, wo viele Menschen für Respekt und Solidarität einstehen, niemanden außen vor lassen und der extremen Rechten eine vielfältige Kultur entgegensetzen, haben jene extreme Rechte wenig Chancen.
Demokratie muss durch eine weitgehende Beteiligung der Menschen erfahrbar sein. Wir wollen, dass alle Bürgerinnen und Bürger, die Demokratie, Toleranz und gegenseitigen Respekt leben wollen, in unserer Stadt auch ohne Angst friedlich zusammen leben können.
Dabei muss es egal sein, welcher Nationalität, Religion oder politischen Partei sie angehören. Wir wollen, dass antihumanistische, rassistische Hetze nicht erlaubt ist. Denn diese Hetze schadet uns allen.
Wir sind es nicht schuld, dass es den Faschismus in Deutschland gab und wir sind es nicht schuld, dass es immer noch braunes Gift auch in den Köpfen unserer Mitschüler gibt.
Aber wir haben eine Verantwortung, eine Verantwortung vor uns selbst: Wir wollen ein gutes und schönes Leben haben und dafür wollen wir auch eine demokratische und friedliche Stadt und ein ebensolches Land haben. Wir fordern wie Millionen andere Menschen auch, dass keine Nazigruppen in unserem Land ihr Unwesen treiben können.
Wie es uns der israelisch-deutsche Antifaschist Sally Perel, der den Zweiten Weltkrieg als Jude in der Hitlerjugend überlebte, in den letzten Tagen an einigen unserer Schulen riet, sagen wir den Nazis heute:
»Wir sind die deutsche Jugend, nicht ihr!« – Er hat Recht.
Wir, die Schülerinnen und Schüler, die eine gute Bildung wollen, die gegen Lehrermangel und Unterrichtsausfall kämpfen, die sich für kleinere Klassen, mehr Mitbestimmung und Demokratie an der Schule einsetzen und Antifschismus täglich leben.
Wir sind die Jugend.
Es hört auch später nicht auf, denn: Wir, die jungen Arbeiter und Auszubildenden für Übernahme und gute Arbeit, oder wir, die Studenten für eine demokratische Hochschule, die nicht aufhören sich gegen Rechts zu stellen.
Wir sind die Jugend.
Leider haben wir bei den Vorbereitungen auf den heutigen Tag zum Teil auch negative Erfahrungen mit dem Thema der Aufarbeitung dieses schwarzen Kapitels der Solinger Geschichte vor zwanzig Jahren machen müssen.
Während viele Schulen in Solingen ihrem Erziehungsauftrag, die Schülerinnen und Schüler zu mündigen Menschen zu erziehen, nachgekommen sind, gibt es leider auch einige Schulen, in denen Schüler- ob direkt oder indirekt – daran gehindert wurden, mit dem Thema wirklich in Kontakt zu treten.
Auch in Solingen machen wir leider die traurige Erfahrung, dass sich einige Schulleitungen gegen aktive Bestrebungen der Schülerschaft zur Wehr setzten, ja sie gar verhindern wollen!
Aktive SVen sind an vielen Schulen zwar begrenzt erwünscht, an einigen wird jedoch versucht, ihr Engagement nicht über die eigenen Schultore hinaus zu fördern.
Wir fordern alle Schulleitungen auf, ihrer Pflicht im Sinne des gesetzlichen Erziehungsauftrags nachzukommen und den Schülerinnen und Schülern alles nur erdenkliche anzubieten, damit sie Engagement für Frieden, Demokratie, Freiheit und Völkerfreundschaft so breit wie möglich ausüben können!
Denn eines ist klar: Wenn wir alle zusammenstehen, zusammenstehen für ein gutes Leben in Frieden und Demokratie, dann haben extrem Rechte keine Chance. Dann kann so etwas wie 1933 nie wieder passieren.
Nie wieder Faschismus!
Darum ist es wichtig, dass wir hier heute für eine bunte Stadt sorgen, auch zwanzig Jahre nach dem Brandanschlag.
Darum ist es wichtig, dass wir uns für Demokratie und Völkerfreundschaft einsetzen. Um noch ein Zitat von Sally Perel hinzuzufügen:
»Solingen muss immer eine Festung der Demokratie
und des Friedens bleiben!«
Und ja:
Wir schaffen ein Solingen ohne Rassismus und Faschismus!
Wir schaffen ein buntes, ein demokratisches Solingen!
Nico Bischoff & Nuria Margarita Cafaro
Vorstandsmitglieder der BSV Solingen
- Grußwort von Bettina Jürgensen (pdf)
- Solingen – Jugend gegen Rassismus!
Bericht von Bettina Jürgensen auf kommunisten.de - Rede der Bezirksschülervertretung Solingen
- Rede der VVN-BdA
Wir dokumentieren die Rede von Inge Krämer auf der Kundgebung zum Sternmarsch der Solinger Schulen am 29.05.2013 anlässlich des 20. Jahrestages des Brandanschlages.
Liebe Schülerinnen und Schüler,
ihr seid heute von euren Schulen in die Innenstadt von Solingen gekommen, um am Sternmarsch zum 20. Jahrestag des Brandanschlages teilzunehmen. Weder ihr noch eure Eltern müssen sich Sorgen machen, dass ihr deshalb den Unterricht versäumt. Was ihr hier erlebt, ist eine Lehrstunde von besonderer Lebendigkeit: in Geschichte, Politik und Sozialwissenschaft. Hier lernt ihr, nicht gleichgültig zu bleiben gegenüber der Entwicklung von Rechtsextremismus, Gesicht zu zeigen, Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln und Solidarität zu üben mit denen, die rassistischen Angriffen ausgesetzt sind. Umso befremdlicher ist das Verhalten einiger Lehrer und Schulleiter, die ihren Schülern Schwierigkeiten gemacht und Ängste verbreitet haben, an diesem Sternmarsch teilzunehmen. Deshalb ein herzlicher Gruß an die Lehrer, die ihre Klassen zu dieser Demonstration begleitet haben und Respekt vor ihrer Verantwortung!
Wir sind hierher gekommen, um der Menschen zu gedenken, die vor 20 Jahren in den Flammen ihres Hauses starben, die aus rassistischen Gründen ermordet wurden. Wir denken aber auch an die Überlebenden, die bis heute unter den Folgen dieses Anschlages leiden müssen.
Wir sind hierher gekommen, um aus der Vergangenheit zu lernen, in der Gegenwart das Nachdenken anzuregen und für die Zukunft das Weiterdenken zu befördern.
Die Atmosphäre vor 20 Jahren war geprägt von der Debatte um die Verschärfung des Asylrechts, kräftig angeheizt von der Boulevardpresse. Sätze wie »Das Boot ist voll«, Worte wie Scheinasylanten, Sozialschmarotzer und Asylantenschwemme machten nicht nur an den Stammtischen die Runde. Dieses Klima war der Nährboden, auch für die Morde von Solingen.
Im idyllischen Stadtteil Solingen Gräfrath, existierte der Kampfsportverein Hak Pao, dessen Mitglieder engste Verbindungen zu rechtsextremistischen Parteien hatten und den Saalschutz bei Nazi-Veranstaltungen stellten. Ihr Leiter, Bernd Schmitt, war V-Mann des Verfassungsschutzes. Er wurde vom Innenministerium bezahlt.
Drei der vier Angeklagten im Prozess zum Solinger Brandanschlag waren Mitglieder dieses Verbandes. Jeder Freitag stand unter dem Motto: Kanakenfreie Zone.
Faschistische Parolen an Mauern und Häuserwänden, Schmierereien von Hakenkreuzen waren in unserer Stadt keine Seltenheit.
Vor einigen Jahren fand im Foyer unseres Theaters eine Ausstellung statt, die auch von zahlreichen Schulklassen besucht wurde: Opfer rechter Gewalt. Dokumentiert wurden die Kurzbiografien von mehr als 140 Frauen, Männern und Kindern, die durch rechte Gewalt erschlagen, erschossen, erstochen oder verbrannt wurden, wie hier in Solingen. Inzwischen spricht man von mehr als 180 Mordopfern aus rassistischen Motiven.
180 – eine Zahl. Dahinter stehen Gesichter von Menschen mit ihren Lebenserwartungen, Hoffnungen und Träumen. Kinder, die ermordet wurden, noch bevor sie das Leben richtig leben konnten. Männer, herausgerissen aus ihren Familien, Kinder als Halbwaisen zurücklassend. In den letzten zehn Jahren waren es zehn Opfer der Nazibande NSU, die unter den Augen des »Verfassungsschutzes« ermordet wurden.
Sehen wir uns in unserer Stadt um: Da sind die griechischen, türkischen oder chinesischen Restaurants, deren Küche wir genießen, da treffen wir in den Krankenhäusern Schwestern, Ärzte und Pfleger, Reinigungskräfte und Küchenhilfen vieler Nationalitäten, ebenso in den Alten- und Pflegeheimen. Wir werden in Bussen und Bahnen von Menschen mit Migrationshintergrund befördert. Menschen, deren Eltern einst nach Deutschland ausgewandert sind, bereichern heute Wissenschaft, Technik und die Kultur unseres Landes. Millionen haben am vergangenen Samstag das Fußballspiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund mit Spannung verfolgt und den Bayern für ihren Sieg zugejubelt. Haben die Fans wohl daran gedacht, wie viele der Spieler ausländische Wurzeln haben? All diese Menschen sind ein integraler und gleichberechtigter Bestandteil unserer Gesellschaft.
Deshalb: schweigt nicht zu rassistischen Äußerungen in der Schule, in eurem Freundes- und Bekanntenkreis. Tretet ihnen mutig entgegen, zeigt Zivilcourage!
Nach dem Brandanschlag vor 20 Jahren entstand an der Mildred-Scheel-Schule ein Mahnmal: Ein Mann und eine schwangere Frau zerreißen ein Hakenkreuz. Ringe mit eingravierten Namen von Menschen aus dem In- und Ausland, die auch hier ein Zeichen setzen wollen gegen Hass und Gewalt sind Bestandteil dieses Mahnmals. Mehr als 5000 Ringe wurden bisher gefertigt.
Heute, bei der offiziellen Gedenkfeier der Stadt, wird Heinz Siering, der Leiter der Jugendhilfewerkstatt für sein jahrzehntelanges Engagement mit dem »Silbernen Schuh« ausgezeichnet. Er hatte die Idee, gemeinsam mit den Jugendlichen seiner Werkstatt, dieses Mahnmal zu errichten. In seiner Art bisher einmalig. Ich glaube, wir könnten Heinz Siering keine größere Ehre erweisen, als dieses Mahnmal wachsen zu lassen mit euren Ringen und euren eingravierten Namen, Ringe, die symbolisch zusammenschweißen sollen und eines Tages das zerrissene Hakenkreuz überwuchern werden.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, für die ich heute hier spreche, hat ihre Ursprünge in den Konzentrationslagern und Zuchthäusern des Hitlerfaschismus. Dort entwickelten eingekerkerte Gegner Pläne für ein befreites, friedfertiges und demokratisches Deutschland, als andere noch »Sieg Heil!« schrien. Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges gründeten sie die VVN, die bis heute die größte deutsche Organisation von Verfolgten des Naziregimes ist. Sie erhielt den Zusatz BdA – Bund der AntifaschistInnen und signalisiert die Begegnung und Gemeinsamkeit der Generationen.
Ich bin Mitglied dieser Organisation geworden, weil ich als Kind die Verhaftung meines Vaters durch die Gestapo miterleben musste. Er hatte als Bergmann unter Tage sein Brot mit russischen Zwangsarbeitern geteilt. Für Christen ein Akt der Nächstenliebe, mein Vater nannte es Solidarität. Für die Faschisten war es ein Verbrechen. Ich habe viele Tage und Nächte meiner Kindheit in Luftschutzkellern und Bunkern verbringen müssen, weil der Krieg, der vom deutschen Faschismus in zig Länder getragen wurde, dorthin zurück kam, wo er hergekommen war.
Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus.
Das wünsche ich euch und den nachfolgenden Generationen.
Wenn wir alle zusammenstehen, ihr Jungen und wir Alten und alle Demokraten dieses Landes, dann passt kein Nazi mehr dazwischen. Diese Botschaft könnte von dieser Stadt, diesem Platz ausgehen: eine Zukunft frei von Nazis und Rassisten! In diesem Sinne können wir der Opfer würdig gedenken.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
Inge Krämer, VVN-BdA
- Grußwort von Bettina Jürgensen (pdf)
- Solingen – Jugend gegen Rassismus!
Bericht von Bettina Jürgensen auf kommunisten.de - Rede der Bezirksschülervertretung Solingen
- Rede der VVN-BdA