Antifaschismus

Protest in Velbert

Protestler vor Straßenschild mit VVN-Fahne und Transparenten.

Strassenname erinnert an einen Karrieristen im «Dritten Reich»

In Velbert trägt eine Strasse immer noch den Namen eines Mannes, der während des Faschismus bei der Firma «Schmidt, Kranz & Co Unternehmungsgruppe» Karriere gemacht hat.

Die Nordhäuser Maschinenfabrik «Schmidt, Kranz & Co Unternehmensgruppe» wurde 1885 von den Kaufleuten Schmidt und Kranz gegründet und wurde schnell Zulieferer des Kalibergbaus. 1922 übernahm Prof. Dr. Karl Glinz die Maschinenfabrik und erweiterte die Produktpalette um Aufbereitungsanlagen und Wasserbaueinrichtungen. Sein Sohn Dr. Hans-Karl Glinz übernimmt die Firma 1937 (seit 1930 ergänzt durch die Fertigung des Kleinschleppers Normag).

Was danach nicht in der Firmengeschichte steht, ergänzt Wolfgang Gleibe wie folgt:

«Wir protestierten am Gedenktag (2.02.2014) gegen den Straßennamen ‹Dr. Hans-Karl Glinz Straße› und gegen das Ergänzungsschild ‹Dem Initiator des Verkehrstunnels›, weil wir wissen, dass Dr. H. K. Glinz unter SS-General Hans Kammler im Kohnstein seine scheußlichen technischen und wissenschaftlichen Erfahrungen im Untertagestollenvortrieb sammelte und dass dabei Menschen erbarmungslos zugrunde gingen.»

Die Zwangsarbeiter des «KZ-Mittelbau-Dora» mussten Tag und Nacht, monatelang ohne Tageslicht, schlecht gekleidet und unterernährt schuften und so krepierten sie.

 Text: I.Lang
Foto: W.Gleibe