Wem gehört NRW – Teil 2

Wem gehören Immobilien
und Straßen in NRW?

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Wie sind die Eigentumsverhältnisse bei Städten, Straßen und Immobilien Nordrhein-Westfalens? Dieter Könnes klärt auf seiner Reise, wem unser Land gehört.


Immobilien

Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit der höchsten Einwohnerzahl. 12,8 Prozent der gesamten Landesfläche sind bebaut und zwar mit insgesamt 8,9 Millionen Wohneinheiten. Zwischen 6 und 8 Euro müssen Mieter in Nordrhein-Westfalen pro Quadratmeter zahlen.

Auf dem Mietmarkt dominieren Privateigentümer. Von den 5,2 Millionen Mietwohnungen gehören ihnen ganze 72 Prozent. Die restlichen 28 Prozent gehören Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und sonstigen öffentlichen und privaten Unternehmen. Auch der Soziale Wohnungsbau wurde stark zurückgefahren: Während es 1972 noch 1,6 Millionen Sozialwohnungen gab, gibt es heute nur noch 466.000.

Durchschnittlicher Wohnfläche pro Person: In 50er Jahre waren es etwa 19 qm, heute etwa 45 qm.

Den drei größten Wohnungsbaugesellschaften, der LEG, der Vivawest und der Vonovia gehören laut Eigenangabe rund 350.000 Wohnungen. In den Großstädten, insbesodere im Ruhrgebiet, hat die professionelle Wohnungswirtschaft einen deutlich höheren Marktanteil von 35 bis 45 Prozent.

In NRW gibt es eine Eigentumsquote von 41 Prozent, knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 44 Prozent. Denn von den 8,9 Millionen Wohneinheiten gehören 3,6 Millionen den Eigentümern selbst. Das Paradies der Eigenheimbesitzer ist die Stadt Marienmünster und der Kreis Höxter, wo rund 70 Prozent der Bevölkerung in den eigenen vier Wänden wohnt. Die wenigsten Eigenheime gibt es in Gelsenkirchen, Düsseldorf, Aachen und Köln, wo nicht einmal jeder Dritte im eigenen Haus lebt.

Straßen 

Allein das Netz der überörtlichen Straßen hat eine Gesamtlänge von 29.564 Kilometer.

In NRW gibt es ein Straßennetz von 29.570 Kilometern. Nach dem Grundgesetz ist der Bund zwar Eigentümer der Bundesautobahnen, verwaltet werden sie aber zusammen mit den Landesstraßen, Kreisstraßen und den meisten Kommunalstaßen vom landeseigenen Betrieb Straßen.NRW. Insgesamt beaufsichtigt Straßen.NRW 20.000 Straßenkilometer.

NRW ist das Stauland Deutschlands. Denn Bund und Land kommen durch die Vielzahl an Baustellen, maroden Brücken und dadurch entstehenden Staus seit Jahren in Bedrängnis. 388.000 Stau-Kilometer ergaben sich zusammen gerechnet allein im letzten Jahr. Das ist nahezu die komplette Entfernung von der Erde zum Mond.

NRW verfügt über eines der dichtesten und größten Schienen-Wasser-, und Straßennetze europaweit, doch die Schere zwischen dem Infrastrukturbedarf und den verfügbaren Mitteln ist groß. Bis zu 20 Millionen Euro kann ein Kilometer Bundesautobahn kosten – und allein für die Wiederherstellung der vollen Leistungsfähigkeit des bestehenden Verkehrsnetzes und ihrer ordnungsgemäßen Haltung wären über einen Zeitraum von 15 Jahren pro Jahr 12,2 Millarden Euro allein für den Straßenbau nötig.

Quelle: Mediathek WDR


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